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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 3

1907 - Leipzig : Freytag
3 Schmerzen, wie seine Landsleute von Varus unterdrckt wurden, und er beschlo, sie von dem rmischen Joche zu befreien. Sein Plan wurde zwar durch den Verrter Segest, den Schwiegervater Armins, dem Varus mit-geteilt. Allein dieser wollte sich nicht warnen lassen. Mit einem Heer von drei erprobten Legionen brach er in das Land der Cherusker auf. Ungeheuer schwierig war der Marsch durch die pfadlosen Schluchten des Teutoburger Waldes. Anhaltende Regengsse hatten den Boden aus-geweicht, und die rmischen Krieger konnten kaum vorwrts kommen. Auf einmal aber brachen unter Anfhrung Armins aus allen Bschen und Ver-stecken die Deutschen hervor. In einer furchtbaren dreitgigen Schlacht wurde das rmische Heer vernichtet. Diejenigen, welche nicht erschlagen wurden, gerieten in die Gefangenschaft und wurden entweder den Gttern geopfert oder zu Sklaven gemacht. Sie muten den Acker der Sieger pflgen oder ihre Herden hten. Varus hatte sich aus Verzweiflung in sein eigenes Schwert gestrzt. Der rmische Kaiser Augustus aber soll in wildem Schmerze ausgerufen haben: Varus, Varus. gieb mir meine Legionen wieder." Armins Tod. Traurig sind die brigen Schicksale des Siegers im Teutoburger Walde. Seine treue Gattin Thusnelda wurde von den Rmern geraubt und mit seinem Shnchen in die Gefangenschaft nach Rom geschleppt. Er sah sie niemals wieder. Er selbst fiel einer Ver-schwrung zum Opfer, die seine eiferschtigen Verwandten gegen ihn an-gestiftet hatten. Das ganze deutsche Volk aber ist seinem Befreier zu allen Zeiten dankbar gewesen. In vielen Liedern ist seine Tat gefeiert worden, und zur Zeit Wilhelms I. hat man ihm im Teutoburger Walde ein prachtvolles Denkmal errichtet, das Hermannsdenkmal bei Detmold. 2. ie Nibelungen. Wie Siegfried hrnen ward. Zn Xanten am Niederrhein lebte einst ein Knigssohn, mit Namen Siegfried, der sich schon in frher Jugend durch Strke und Khnheit auszeichnete. Einst ging er auf Abenteuer aus und kam an eine einsame Waldschmiede. Er bat den Schmied, da er ihn als Lehrling annehmen mchte; denn er htte gern die Kunst gelernt, ein gutes Schwert zu schmieden, weil es ihm zu lange dauerte, bis sein Vater ihm eins gab. Der Schmied willigte ein. Aber als er ihn mit einem Hammer an den Ambo stellte, schlug Siegfried so gewaltig darauf los, da der Ambo in die Erde sank. Da wurde der Schmied zornig und fing an zu schelten, aber Siegfried warf ihn samt seinen Gesellen zu Boden. Nun sann der Schmied auf ein Mittel, den gefhrlichen Burschen wieder los zu werden. Er schickte ihn in den Wald,

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 7

1907 - Leipzig : Freytag
7 ihres neuen Gemahls. Da bat sie diesen eines Tages, er mge doch ihre Verwandten einmal an seinen Hos einladen. Das geschah, und die Burguudeuknige zogen trotz der Warnung Hagens in das ferne Hunnen-land. Am Hofe Etzels wurden sie von diesem und Kriemhild freundlich aufgenommen. Aber bald wurden sie auf Anstiften Kriemhilds von den Hunnen berfallen, und es begann ein entsetzlicher Kampf. Als schon viele Helden gefallen waren, sah der jngste Bruder Gieselher seine Schwester Kriemhild von ferne und rief ihr zu: Stets bin ich dir treu gewesen, so la doch mir und deinen Brdern das Leben!" Sie sprach: Wollt ihr Hagen ausliefern, so sollt ihr andern leben." Aber sie wollten ihrem Dienstmanne nicht die Treue brechen, sondern lieber mit ihm sterben. Nachdem auch Gernot und Gieselher tapfer kmpfend gefallen waren, wurden Gunther und Hagen durch den starken Held Dietrich von Bern gefangen genommen und gefesselt vor Kriemhild gefhrt. Sie lie Gunther das Haupt abschlagen, Hagen aber fragte sie, wo er den Nibelungenhort versenkt habe. Da er sich auch jetzt noch weigerte, die Stelle zu verraten, ergriff sie Siegfrieds Schwert Balmnng und hieb dem Mrder ihres Gatten mit eigener Hand den Kopf ab. Da aber wurde auch sie von dem Schwerte eines Helden getroffen und sank tot zu Boden. 3. Gudrun. Wie Gudrun geraubt ward. Im Lande der Hegelingen, im heutigen Friesland, herrschte der mchtige König Heitel mit seiner Gemahlin Hilde. Sie hatten eine Tochter, namens Gudrun, deren Schnheit und Tugend in allen Landen hoch gepriesen ward. Deshalb kamen viele Fürsten und Frstenshne und warben um die Hand der Knigstochter. Aber alle wurden abgewiesen, so auch Siegfried von Moorland und Hartmut von der Normandie. Herwig von See-land aber wollte sich so leicht nicht abschrecken lassen, sondern er belagerte mit seinen Mannen Heitels Burg und erstrmte sie. Da trennte Gudrun die Kmpfenden und erklrte, sie wolle freiwillig und gern dem tapfern Herwig als Gemahlin nach Seeland folgen. Die Hochzeit sollte aber erst in einem Jahre stattfinden, weil Hilde ihrer Tochter eine knigliche Aussteuer rsten wollte. In dieser Zeit aber wurde Herwig auf See-land von dem neidischen Moorenknig Siegfried angegriffen. In seiner Not rief er den König Heitel, seinen zuknftigen Schwiegervater, um Beistand an. Aber während dieser auf Seeland kmpfte, raubte Hart-mut von der Normandie die Gudrun mit 62 anderen Frauen. Zwar schickte Hilde Boten an Hettel und Herwig, die schnell mit dem Moorenknig Frieden schlssen. Aber als sie zu Heitels Burg kamen,

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 29

1907 - Leipzig : Freytag
20 Pflicht erfllen knne. Als ihm der Priester am andern Tage das Tier wieder zufhrte, nahm er es nicht mehr an, sondern das Ro sollte fortan dem Dienste der Kirche geweiht sein. Abb. 12. Rudolf von Habsburg an der Leiche Ottokars. Abb. 13. Die Habsburg auf dem Wittelsberg an der Aar (Schweiz). Rudolf und die Fürsten. Nach der. feierlichen Krnung in Aachen sollten die deutschen Fürsten dem neuen Kaiser den Eid der Treue leisten. Da nun das Zepter gerade nicht bei der Hand war, Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe B. g

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 35

1907 - Leipzig : Freytag
35 gewhlt. Die andern gaben ihre Stimmen dem Herzog Ludwig von Bayern. Weil keiner von ihnen freiwillig auf die Krone verzichten wollte, kam es Zum Kriege zwischen den beiden Gegenknigen. Leopold, die Blume der Ritterschaft genannt, war ein treuer Bundesgenosse seines Bruders Friedrich. Aber in der entscheidenden Schlacht bei Mhldorf (1322) war er mit seinen Truppen noch nicht angekommen. Friedrich nahm trotzdem die Herausforderung Ludwigs von Bayern an. Lange schwankte der Sieg vom einen zum andern. Pltzlich erschien im Rcken der sterreicher eine neue Reiterschar. Alle meinten, es wre Leopold mit den Seinigen. Allein es war der Burggraf Friedrich von Nrnberg, ein Hohenzoller, der treue Bundesgenosse Ludwigs von Bayern. Jetzt war die Schlacht verloren, und Friedrich mute sich nach tapferer Gegenwehr dem Burggrafen von Nrnberg gefangen geben. Er wurde von Ludwig auf die feste Bnrg Transnitz gebracht. Aber während Friedrich gefangen sa, setzte Leopold den Krieg fr ihn fort. Ludwig geriet dadurch so sehr in Bedrngnis, da er den Frieden suchte. Er begab sich deshalb nach Trausnitz zu seinem Gefan-genen, der durch eine dreijhrige Kerkerhaft ganz trbsinnig geworden war. Er hatte keinen andern Wunsch, als zu seiner treuen Gemahlin Elisabeth zurckzukehren, die sich aus Gram um ihn blind geweint hatte. Gern verzichtete er auf den Thron und versprach auch, seinen Bruder Leopold zu bewegen, den Krieg aufzugeben. Gegen dieses Ver-sprechen wurde er freigelassen. Aber als er nach Hanse kam, fand er, da sein Bruder Leopold von solchem Hasse gegen Ludwig erfllt war, da es ihm unmglich war, sein Versprechen zu erfllen. Deshalb kehrte er, treu dem gegebenen Worte, zu Ludwig in die Gefangenschaft zurck. Dieser war der solchen Edelmut und solche Treue tief gerhrt. Er erinnerte sich an ihre Jugendfreundschaft, drckte ihn ans Herz und nannte ihn Bruder. Von nun an wohnten, aen und schliefen sie zusammen. Sie teilten sich in die Regierung des Reiches, und wenn einer abwesend war, besorgte der andere die Geschfte. So lebten und herrschten sie als Brder zusammen, bis Friedrich schon im Jahre 1330 starb. Ludwig aber regierte noch siebenzehn Jahre lang. 19. Die Städte. Entstehung. In den ltesten Zeiten wohnten die Deutschen nicht zusammen in Stdten, sondern einzeln auf Gehften. Dort war jeder auf sich selbst angewiesen, und es gab noch keine Handwerker. Jeder war sein eigener Bcker und Fleischer, sein eigener Schuhmacher und Schneider, sein eigener Schmied und Zimmermann. Selbst Karl der Groe

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 46

1907 - Leipzig : Freytag
46 Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter. Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke fort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Neustadt. 23. Martin Luther. Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt, Abb. 25. Luther-Denkmal in Worms. gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses. Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 49

1907 - Leipzig : Freytag
49 Boden, sondern meistens Leibeigene harter Herren, die sie durch Abgaben und Frondienste schwer bedrckten. Als nun Luther von der christlichen Freiheit predigte, verstanden sie diese Lehre falsch und verlangten Befreiung von ihrem harten Joche. Da ihre Forderungen abgewiesen wurden, rotteten sie sich in ganz Sddeutschlaud, besonders im Elsa, in Schwaben und Franken zu einem Aufstand zusammen. Sie verbten viele Grausamkeiten. Anfangs suchte man sie durch Worte zu beschwichtigen. Dann wurden sie durch ein Heer Georgs Trnchse von Waldburg mit vielen Verlusten auseinander getrieben. In demselben Jahre hausten in Thringen und anderen Gegenden Norddeutschlands die Wiedertufer. Thomas Mnzer, ein frherer Priester, schaffte die Kindertaufe ab und lehrte die Notwendigkeit der Wiedertaufe fr Erwachsene. Er predigte ein neues christliches Reich, in dem alle Gter gemeinschaftlich sein sollten. Das gefiel besonders den hartbedrckten Bauern, und keiner wollte mehr arbeiten. Sie scharten sich zusammen und zogen von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, berall raubend, plndernd und brennend. Da schickten die Fürsten ein Heer gegen sie. Bei Frankenhausen in Thringen hatten die Bauern ihr Lager aufgeschlagen. Die Fürsten boten ihnen Verzeihung an, wenn sie auseinander gingen und die Rdelsfhrer auslieferten. Da erschrak Thomas Mnzer. Er feuerte sie zum Widerstande an und sagte, er wolle die Kugeln der Feinde mit seinem rmel auffangen. Die Bauern lieen sich betren. In einer blutigen Schlacht wurden sie zersprengt. Viele fanden den Tod, Thomas Mnzer starb durch Henkershand. Die Ruinen vieler Burgen und Klster zeugen noch heute von jenen schrecklichen Zeiten. Karls letzte Lebensjahre. Noch viele andere Widerwrtigkeiten mute Karl V. während seiner langen Regierungszeit erleben. Es war die unselige Zeit der Religionsstreitigkeiten, die schlielich sogar zu einem Kriege zwischen Katholiken und Protestanten fhrten, dem sogenannten Schmalkaldischen Kriege. Der Regierung berdrssig, bertrug Karl endlich die Kaiserwrde seinem Bruder Ferdinand und die meisten brigen Lnder seinem Sohne Philipp. Dann schiffte er sich nach Spanien ein, um in der Stille des Klosters St. Just den Rest seines Lebens in Ruhe zu beschlieen. Hier lebte er als einfacher Privatmann und bereitete sich auf den Tod vor, der nach zwei Jahren seinem Leben ein Ende machte. 25. Friedrich V. von der pfat). Wie Karl V. so waren auch die folgenden Kaiser der alten Lehre treu geblieben. Aber trotzdem muten dieselben den Protestanten freie Ausbung ihrer Religion gestatten. So hatten diese in Bhmen zwei

7. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 51

1907 - Leipzig : Freytag
51 Feldherr Tilly die Dnen schlug. Darauf belagerte Wallenstein die feste Stadt Stralsund. Er prahlte: Stralsund mu herunter, und wenn es mit Ketten am Himmel hinge." Aber er mute die Belagerung der Stadt aufgeben, ohne sie erobert zu haben. Trotzdem wurde der Dnenkmg zum Frieden gentigt und Wallenstein vom Kaiser zum Herzog von Mecklen-brg ernannt. Aber die brigen Fürsten waren neidisch auf das Glck Wallensteins. Auch wurden immer neue Klagen laut der seine Truppen, die in Feindes-wie in Freundesland raub-teu und plnderten. Deshalb sah sich der Kaiser ge-ntigt, Wallenstein abzu-setzen. Dieser empfing die Nachricht scheinbar gefat. Er entlie die Truppen reich beschenkt. Dann dankte er in einem Briefe dem Kaiser fr alles Gute und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Hier lebte er mit frstlicher Pracht und gab seiner Umgebung glnzende Feste, während er selbst die Einfachheit liebte. Er trug gewhnlich groe Stlp-stiefel, ein braunes Leder-koller, darber einen roten Mantel und auf dem Haupte einen Hui mit einer wallen-den roten Straufeder. W-nn er so finster und m 2j Menfteil, einsam durch die Hallen seines Schlosses schritt, flte er seiner Umgebung Grauen ein. Man sagte, er sei fest" oder gefroren", d. h. keine Waffe knne ihn verwunden. Auch Wallenstein selbst war dem Aberglauben ergeben. Er las in den Sternen und glaubte zu groen Dingen berufen zu sein, vielleicht sogar zu einem Knigsthrone. , ar. f. Um diese Zeit geschah es, da der Schwedenkmg Gustav Adolf mit einem auserlesenen Heere in Deutschland landete, um den Kaiser zu bekriegen. Nachdem Tilly bei Leipzig geschlagen worden war, hatte der

8. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 85

1907 - Leipzig : Freytag
85 und erfreute sie durch Geschenke. In der Kche berzeugte sie sich selbst davon, da die Kranken gutes Essen bekamen. Auch grndete sie den vaterlndischen Frauenverein", dessen Aufgabe es ist, die Verwundeten zu Pflegen und die Familien armer Krieger zu untersttzen. So teilte Augusta mit ihrem Gemahl die Ehren, aber auch die Sorgen und Mhen seiner hohen Stellung. Sie hat viel Freuden erlebt während der ruhmreichen Regierung Wilhelms I., aber auch vom Unglck ist sie nicht ver-schont geblieben. Als sie trauernd am Sarge ihres verstorbenen Gemahls stand, richtete sie an das deutsche Volk die Worte: Was mir an Krften verbleibt, soll dem Vorbild und Gedchtnis dessen geweiht sein, dem zur Seite zu stehen mir vergnnt gewesen ist." Bald darauf wurde sie tief betroffen durch den Tod ihres einzigen Sohnes, des Kaisers Friedrich Iii. Diesen Verlust berlebte sie nicht lange. Sie starb im Jahre 1890, tief betrauert vom ganzen Volke. 39. Bismarck und Moltke. Bismarck. Kaiser Wilhelm I. whlte mit scharfem Blicke die tchtigsten Männer zu seinen Dienern und Ratgebern aus. Der berhmteste unter ihnen war Otto von Bismarck. Er diente dem Kaiser lange Jahre hindurch als Minister und Kanzler des Reiches mit nnerschtter-licher Treue. Von ihm stammt der berhmte Ausspruch: Wir Deutsche frchten Gott, aber fnst nichts in der Welt." Ihm verdankt Deutschland seine Gre und seinen Ruhm. Wegen seiner unbeugsamen Willenskraft hat man ihn den eisernen Kanzler genannt. Kaiser Wilhelm war ihm aufrichtig dankbar fr die groen Dienste, die er ihm geleistet hat. Er erhob ihn in den Grafen- und spter in den Frstenstand und war ihm zeitlebens in aufrichtiger Freundschaft zugethau. Fürst Bismarck berlebte seinen alten Herrn noch zehn Jahre. Er starb 1898 im Alter von 83 Jahren zu Friedrichsruh, wo er auch begraben liegt. Er selbst whlte sich die einfache und bescheidene Grabschrift: Bismarck, ein treuer Diener Kaiser Wilhelms I." Moltke. Der berhmteste General Kaisers Wilhelms war Hel-muth von Moltke. Er war zuerst dnischer, dann preuischer Offizier. Durch Flei und Tchtigkeit wurde er Chef des Groen Generalstabs. In dieser hchsten Stellung arbeitete er in den Jahren 1866 und 1870 die Kriegsplne aus. Seiner ausgezeichneten Fhrung sind die ruhmvollen Siege der deutschen Truppen hauptschlich zu verdanken. Er wurde von seinem dankbaren Herrn 1870 in den Grafenstand erhoben und 1871 zum Generalseldmarschall ernannt. Man hat ihn den Schlachtendenker" und weil er wenig sprach, auch den groen Schweiger" genannt. Auch von

9. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 89

1907 - Leipzig : Freytag
89 entschied den Sieg. Da umarmte König Wilhelm seinen tapfern Sohn und berreichte ihm den Orden pour le mrite. Die hchsten Ehren erwarb sich der Kronprinz im Kriege 1870. Er gewann die Schlachten bei Weienburg und Wrth, kmpfte ruhmreich bei Sedau und beteiligte sich an der Einschlieung von Paris. Sein Vater verlieh ihm dafr die hchste militrische Wrde und ernannte ihn zum General-Feldmarschall. Bei den Kriegern aber und beim ganzen Volke hatte er sich durch seine Freundlichkeit und Herablassung beliebt gemacht. Er hatte fr jeden ein freundliches Wort, trstete die Verwundeten, und scheute sich nicht, einen gemeinen Soldaten um eine Pfeife Tabak zu bitten. Alle freuten sich, unter ihm zu dienen,und das ganze Volk nannte ihn mit Stolz und Liebe unfern Fritz" und baute groe Hoffnungen auf ihn. Krankheit und Tod. Kurz vor dem Tode seines Vaters wurde Friedrich Wilhelm von einer tckischen Krankheit befallen. Ein Halsleiden ergriff ihn, gegen das die berhmtesten rzte vergebens ihre Kunst ver-suchten. Er begab sich nach Italien, um hier im milden Klima des Sdens Heilung zu suchen. Da traf ihn die Nachricht von dem Tode seines Vaters. Sofort eilte er nach Berlin, um die Regierung anzutreten unter dem Namen Friedrich Iii. Allein er regierte nur 99 Tage, da er-lste der Tod. ihn von seinen Leiden. In den letzten Tagen seines Lebens konnte er schon nicht mehr sprechen. Was er sagen wollte, mute er aufschreiben. So schrieb er seinem ltesten Sohne auf einen Zettel: Lerne leiden, ohne zu klagen." Am 15. Juni 1888 starb er zum groen Schmerz der Seinigen und des ganzen deutschen Volkes. Zu Potsdam wurde er beigesetzt. 4l Kaiser Wilhelm Ii. Kaiser Wilhelm Ii. wurde am 27. Januar 1859 geboren. Den ersten Unterricht erhielt er mit seinem Bruder Heinrich im elterlichen Schlosse von tchtigen Hauslehrern. Nach seiner Konfirmation kam er auf das Gymnasium zu Kassel. Hier zeichnete er sich durch Flei und gutes Be-tragen gegen Lehrer und Mitschler aus. Bei seinem Abgange erhielt er eine der drei Denkmnzen, die alle Jahre an die wrdigsten Schler der Anstalt verteilt wurden. Nachdem er das Gymnasium verlassen hatte, wurde er von seinem kaiserlichen Grovater in das Heer eingereiht mit den Worten: Nun gehe, tue deine Pflicht, wie man sie dich lehren wird, Gott sei mit dir!" Spter studierte er noch Geschichte und Staatswissen-schasten auf der Universitt Bonn. Im Jahre 1881 vermhlte sich Prinz Wilhelm mit der Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Die glckliche Ehe wurde mit sechs Prinzen und einer Prinzessin gesegnet. Sie heien: Kronprinz Wilhelm, geboren 6. Mai 1882, Eitel Friedrich, Adalbert, August Wilhelm, Oskar, Joachim und Charlotte.

10. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 6

1907 - Leipzig : Freytag
6 sollten, siehe, da war kein Wein vorhanden. Hagen entschuldigte sich und sprach: Ich habe den Wein in den Spessart geschickt, weil ich glaubte, dort wrde die Jagd stattfinden. Aber ich wei einen khlen Brunnen in der Nhe; dorthin wollen wir um die Wette laufen." Die Helden waren es zufrieden. Hagen und Gunther legten ihre Jagdrstung ab; Siegfried aber lief mit Speer und Schwert und Schild, kam aber doch lange vor den andern bei der Quelle an. Obgleich ihn sehr drstete, wartete er doch, um Gunther zuerst trinken zu lassen. Als auch er sich dann der die Quelle beugte, trug Hagen zuerst das Schwert des Helden beiseite. Dann nahm er den Speer und stie ihn dem Helden an der verwundbaren Stelle tief in den Rcken, da ein roter Blutstrahl hervorsprang. Unter schrecklichen Schmerzen hauchte Siegfried sein Leben aus. Gunther und seine Mannen legten den Helden auf seinen Schild und berieten, wie man vor Kriemhild den Tod ihres Gatten verheim-lichen knne. Der grimme Hagen aber sprach: Es ist mir einerlei, ob Kriemhild erfhrt, da ich sein Mrder bin. Denn sie hat meiner Herrin Brnnhild schweres Leid zugefgt." Kriemhilds Leid. Man brachte nun die Leiche Siegfrieds nach Worms und legte sie vor Kriemhilds Kammertr. Als die Knigin am andern Morgen in die Kirche gehen wollte, sank sie beim Anblick ihres toten Gatten ohnmchtig *zu Boden. Dann wurde der Leichnam zum Mnster getragen. Alle muten herantreten und die 'Hand auf die Wunde legen. Als Hagen herantrat, fing die Wunde von neuem an zu bluten. Daran erkannte Kriemhild, da Hagen der Mrder war. Nach der Bestattung des Helden blieb Kriemhild in Worms und besuchte tglich die teure Grabsttte. Um sie in ihrem Leid zu trsten, lie man den Nibelungenhort holen, den der Zwerg Alberich bewachte. Zwlf Wagen fuhren vier Tage und vier Nchte lang Gold und Edelsteine aus dem hohlen Berge in das Schiff, das die Schtze nach Worms bringen sollte. Kriemhilde suchte jetzt Trost im Geben und verteilte die Schtze unter die Armen. Allein auch diese Freude gnnte Hagen ihr nicht. Er nahm ihr heimlich den Schatz fort und versenkte ihn in die Tiefe des Rheines, weil er frchtete, die Freigebigkeit Kriemhilds knne Gunther schaden. Kriemhilde aber sann auf Rache. Kriemhilds Rache. Dreizehn Jahre lang trauerte Kriemhild um ihren erschlagenen Gatten. Da erschienen Gesandte des mchtigen Hunnenknigs Etzel und warben um die Hand der verwitweten Knigin. Nach langem Zgern willigte sie ein, in der Hoffnung, da Etzel ihr zur Rache verhelfen wrde. Zu Wien wurde die Hochzeit gefeiert, und Kriemhilde lebte abermals dreizehn Jahre an der Seite
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